17.03 – 18.20 Uhr
3. Mitteilungen des Bezirksamtes
Herr Ungnad, Mitarbeiter des zuständigen Dezernates, berichtet über die Einrichtung des neuen Schuljahres (also ab September 2018):
Übergang Klasse 4 in 5: 124 Plätzen stehen 162 Anmeldungen gegenüber, besonders am Hans-Carossa- sowie am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium konnten nicht alle bedient werden. Nach einem Auswahlverfahren gab es vier Widersprüche, diese sind bereits erledigt.
Übergang Klasse 6 in 7: von allen Anmeldungen konnten 1700 Plätze dem Erstwunsch entsprechend erfolgen, 200 mit dem Zweit- oder Drittwunsch (soweit angegeben) und etwa 300 fanden an keiner der gewünschten Schulen Platz. Es erfolgten 280 Ablehnungsbescheide beim Erstwunsch, dann erfolgten 22 Widersprüche und zwei Eltern stellten Anträge auf vorläufigen Rechtsschutz und Überprüfung der Entscheidung – das Gericht erklärte jeweils die Entscheidungen des Bezirksamtes als richtig.
Bei den «Umsteigern» (Probejahr im Gymnasium nicht bestanden, also zurück in eine siebente Klasse): 43 Ummeldungen, davon 20 aus Willkommensklassen – keine Aufnahmekapazität an den Schulen, nach Beratung entschied das Schulamt, keine neuen Klassen einzurichten, sondern die Frequenz zu erhöhen (27 ohne Gymnasium, 28 mit Gymnasium).
Einschulungen: 2054 Kinder wurden in Öffentliche Grundschulen aufgenommen (Aufnahmen an Privatschulen oder Wegzug werden oft nicht mitgeteilt und so nicht erfasst, auch durch den diesmal sehr späten Untersuchungstermin wurden nicht alle Rückstellungen gleich sichtbar), so sind fast 300 Kinder in der ersten Zahl nicht enthalten. Es gab 850 Umschulungsanträge besonders für 11 «über»nachgefragte Grundschulen.
Die Auswahl erfolgte durch die Schulleitungen und Herrn Ungnad.
Nach 150 Ablehnungen erfolgten 40 Widersprüche, diese konnten durch Gespräche und Alternativangebote auf 10 gesenkt werden, es gab eine Klage, auch hier wurde dem BA Recht gegeben.
Eine Nachfrage, welche die 11 «über»nachgefragten Grundschulen seien, wird beantwortet, leider gelang keine Mitschrift, wird nachgeliefert.
4. Mitteilungen der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie – Außenstelle Spandau
Herr Schulte berichtet über die Lehrerzumessung: Prognose erfolgt anhand des Bedarfes der Stundentafel plus Förderbedarf, daraus ergibt sich ein Vollzeit-Äquivalent (im Senat Vollzeit-Einheit), in Spandau gibt es für das nötige VZ-Äquivalent von 1619, dieses wird durch 2281 Personen geleistet. Das heißt, im Durchschnitt hat jeder Lehrer, jede Lehrerin eine 71% Teilzeitstelle. In Spandau gibt es 210 sog. Quereinsteigende, das entspricht 9,2 %.
siehe hier: SUI_Lehrerzumessung
und hier: SUI_Einstellungsverfahren
330 Neueinstellungen erfolgten, davon sind 81 Laufbahnbewerber (mit pädagogischem UND Fachstudium), 78 Quereinsteiger, 41 Pensionäre (teilweise mit einzelnen Stunden), 31 Masterstudierende und 69 mit Lehrberechtigung ohne volle Lehrbefähigung.
Es erfolgen noch Informationen zu den fehlenden Verwaltungskräften, diese können auf Antrag der Schule aus den Lehrerstellen umgewandelt werden (0,35 Lehrerstelle in 0,5 Verwaltungsstelle) – dagegen hat der Personalrat ein Veto eingelegt.
Und: Die Zahl der Willkommensklassen ist von 72 auf 52 gesunken.
Die Versorgungsquote an Spandauer Schulen findet das Schulamt mit 99,4 % plus 3 % Vertretungsmittel, die jede Schule selbstständig verwalten kann in Ordnung. Eine Diskussion, dass damit trotzdem grosse Ausfälle aufgrund von Krankheiten und Ähnlichem nicht aufgefangen werden können, folgt.
5. 0760/XX Antrag Jugend vom 16.03.2018 IT-Beauftragter
Wie bereits der Antrag der AfD auf Systemadministratoren an allen Spandauer Schulen wird nach einer Diskussion auch diesem Antrag einstimmig zugestimmt. Die Erweiterung auf «jede Berliner Schule» wird ‹augenzwinkernd› darin belassen.
6. 0761/XX Antrag Jugend vom 16.03.2018 Medien-Kompetenz der Lehrer fördern
Bezirksbürgermeister Kleebank weist darauf hin, dass es sich um eine Senatsangelegenheit handelt, deshalb wird dem Antrag nach einer Veränderung einstimmig zugestimmt. Diese heisst:
‹…,sich bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen, dass…›
7. 0762/XX Antrag Jugend vom 16.03.2018 Campus Stein
Dieser Antrag wird aufgrund der bisherigen Diskussionen und nachfolgenden Umsetzung einstimmig durch «tätig-werden als erledigt» betrachtet.
8. 0763/XX Antrag Jugend Gesunde und nachhaltige Ernährung an Spandauer Schulen
…wird mit einem Hinweis des Bbms auf eine Grosse Anfrage der Linksfraktion zum Thema, die bei ausführlicher Beantwortung gut zum Thema passen würde, ebenso vertagt wie TOP 11: 0783/XX Ausgewogene Ernährung…, ein Antrag der CDU vom 01.06.2018)
9. 0765/XX Antrag Jugend Zeitgemäße IT-Ausstattung
Was war geschehen? Der Schüler berichtet, er habe seine zu Hause vorbereitete Power-Point-Präsentation nicht oder nur mit Einschränkungen vorführen können. Das kann zu einer Verschlechterung der Note führen und muss behoben werden!
Nach einer Diskussion um properitäre IT-Software und Vorherrschaft bzw. Abhängigkeiten von Microsoft, bei der ich die einzige bin, die darauf hinweist, dass die Zukunft keineswegs in dieser Software liegt, ergibt sich der klare Hinweis des Bezirksamtes, dass die Autorität der Schule nicht in Frage gestellt werden darf. Diese entscheidet, wofür sie die Mittel aus dem Topf der Lehr- und Lernmittel verwendet! Meinen Argumenten wird kaum gefolgt, diese sind: Schulung der Lehrenden und Schülerschaft sind notwendig, freie Software sollte ein wichtiges Lernmedium werden, das muss man aufbauen, um den Geist und die Eigenverantwortung anzuregen, Microsoft schafft Abhängigkeiten und Kosten, ist absolut unsicher (Beispiel: Updates, die eigenmächtig Daten löschen) etc. pp.
Bbm Kleebank erklärt, dass es ja auch darum ginge, zwischen Angeboten flexibel und schnell wechseln zu können – ich erkläre, dass man dazu aber erst von den anderen Möglichkeiten erfahren müsse und das auch im Auftrag der Schule liege!!!!
Doch selbst Frau Ahmadi von Bündnis 90/Grüne meint, in Microsoft liegt die Zukunft, die Unis wollten das und die Arbeitgeber auch!
Nach einer weiteren Diskussion um die Freiheit von Schulen (und die schwierige Auswahl der Verwendung von Geldern, Anmerkung nach Red.schluss, A.-L. Düren) sowie dem Vorschlag, das Bezirksamt möge doch die Schulleitungen anregen, «vernünftige» Software zu installieren, ergibt die Abstimmung
fünf Stimmen dafür (4 CDU, 1 Bündnis90/Grüne), sechs Stimmen dagegen (4 SPD, 1 FDP, 1 Linke) sowie drei Enthaltungen (AfD) – somit ist dieser Antrag abgelehnt.
Infos auch hier und vielerorts
10. 0782/XX Antrag der CDU vom 01.06.2018 «Gymnasialen Schulplatzbedarf langfristig sichern – ein Gymnasium in Staaken bauen»
Bbm Kleebank erklärt, dass dies in den Schulentwicklungsplan eingreife und dieser beinhaltet unter anderem, eine ganze Reihe neuer Oberschulplätze zu schaffen, das Schulnetz für alle zu öffnen und keine «Verliererschulen» zu produzieren. Deshalb ist für Staaken kein Neubau vorgesehen, da die dortige ISS am Staakener Kleeblatt um eine gymnasiale Oberstufe und einen Grundschulneubau erweitert wird. Für Haselhorst ist anhand der Einwohnerprognose (im Entwiklungsbereich Spandau-West sind 10.000 Wohnungen geplant) ist ein Gymnasium unstrittig.
Der Antrag wird folgendermassen abgestimmt: sieben Stimmen dafür (CDU, AfD), sechs dagegen (SPD, 90/Grüne, Linke).
12. 0806/XX Antrag der FDP vom 28.05.2018 «Wir machen Spandau fit in der Bildung IX – Meldepflicht für Mobbing einführen!»
Nach einer Diskussion, in der die Sache an sich begrüsst, aber der Passus einer Meldepflicht mit längst existent erklärt wird, wird dem Antrag mit Streichung des letzten Halbsatzes zugestimmt.
13. Verschiedenes
Ein AfD-Bürgerdeputierter fragt nach dem Procedere dienstlicher Beurteilung (es scheint ihn besonders zu interessieren, wer denn wann und wie die Quereinsteigerlehrkräfte beurteilt, Anmerkung nach Red.schluss, A.-L. Düren), wird ihm von Herrn Schulte ausführlich und geduldig darauf geantwortet. Die Beamten werden im Schnitt alle 5 Jahre und die Angestellten alle 2 Jahre beurteilt, die Quereinsteigenden werden in der Probezeit und danach bewertet)