16.12 – 18.18 Uhr – zum ersten Mal online über Big Blue Button
1. Geschäftliches
Es finden keine Tonaufzeichnungen statt. Die Sitzung wird pragmatisch wie eine Außensitzung gewertet, deshalb können keine Beschlüsse statt finden.
Stadtrat Machulik meint, dass es unter Umständen doch möglich sei, aufzuzeichnen, zum Beispiel eine neu eingewählte Aufnahme. Aber das wurde im im Ätestenrat nicht besprochen. So müsste die BVV beschließen, zusätzliche Technik zu kaufen. Es werden andere technische Fragen wie die der Handhebefunktion bei Big Blue Button und anderes besprochen. Schließlich sei man ja erst am Anfang mit dem Sammeln von Erfahrungen.
2. Genehmigung der Protokolle
vertagt (keine Beschlüsse)
3. Aktuelle Viertelstunde – Berichterstattungen zu den Arbeitsprozessen und -bedingungen im Jugendamt während des Lockdowns
Bericht: Jugendamt
Herr Sablotny führt aus, derzeit gäbe es bei den Mitarbeitenden eine erhöhte Krankheitsquote gegenüber dem Durchschnitt, sie hoffen auf weitere Notebooks, obwohl die Arbeit nicht ohne Akten auskommt, da es im JA noch keine digitale Handakte gibt. Es existieren Ausnahmegenehmigungen für den Transport von Akten, aber über VPN-Tunnel kann man nicht drucken. Die Arbeit zwischen den Kolleginnen und Kollegen ist sehr eng, sie hoffen, dass zum Schuljahresbeginn die Situation entspannter ist, besonders auch für die Ausstellung von Kita-Gutscheinen. Beim Regionalen Sozialen Dienst und der Familienberatung ist die Situation angespannter, der Bedarf für Schule und Kita wird deutlich sichtbar.
Dabei sind wir im Vergleich der Jugendämter durchaus vorn, wir sehen, dass die anderen Bezirke aufholen – Spandau hat z.B. nur die Hälfte der bewilligten Notebooks beantragt und erhalten, da die technischen Möglichkeiten zur Nutzung nicht für alle Geräte ausreichen.
4. Mitteilungen des Bezirksamtes
4.1. Stadtrat Machulik teilt mit, dass die in der Silvesternacht durch Vandalismus beschädigten Jalousien des Klubhauses Westerwaldstraße jetzt wieder repariert sind. Diese Reparatur konnte in so kurzer Zeit statt finden.
4.2. Es gibt jetzt Baufreiheit im Räcknitzer Steig, der „wilde Parkplatz“ (Schulparkplatz der Christian-Morgenstern-Grundschule) ist beräumt worden, sämtliche Fahrzeuge sind freiwillig entsorgt werden. In Kürze wird ein Stromanschluss gelegt, dann kann der Bau beginnen. Die Frage nach der Fertigstellung beantwortet er mit: evtl. 2024.
5. Personalsituation des Jugendamtes
Bevor Herr Sablotny die Zahlen ausführt, weist er darauf hin, dass das JA entschieden hat, auch diesen Sommer keine weiten Erholungsreisen aus Berlin heraus anzubieten (sonst plant man wieder und dann darf man das wieder absagen). Stattdessen werden die Angebote der Stadtranderholung vor Ort wieder verstärkt. Frühestens im Herbst wird erst wieder mit Ferienreisen zu rechnen sein. Herr Baron weist auf das Wassersportheim Gatow hin, auch dort könne man etwas anbieten. Herr Sablotny will sich das anschauen und dankt für das Angebot. Auch im Amt für Schule und Sport werden tendenziell weniger Übernachtungen angeboten. Stadtrat Machulik weist darauf hin, dass es erst im März klare Zahlen geben wird, da die Abstimmung mit dem Senat noch aussteht.
Herr Gellert fügt hinzu, dass der Landesjugendhilfeausschuss gestern entschieden habe, Frau Scheeres zu beauftragen, sich um einheitliche Regeln/Standards, auch bundesweit, zu kümmern.
Personalsituation im RSD:
zum 1.12.2020 waren es 11,5 unbesetzte Stellen
aktuell zum 1.2.2021 sind es 8 unbesetzte Stellen
Das klingt nach einem Erfolg, ist aber auf Grundlage einer veränderten Zählweise entstanden. In der Statistik sind wohl Stellen, die für die Teilhabeleistungen (SGB IX) und nicht für den Fachdienst ((SGB VIII) genutzt werden, aus dem RSD herausgerechnet worden. Wir mögen uns bitte bis 1.3. gedulden, so Herr Sablotny, dann könne er klarere Zahlen benennen.
6. Aktueller Stand zum Bauvorhaben SJC Wildwuchs
Durch Problemlagen mit dem Planungsbüro bei Wildwuchs und der Musikschule kam es zur Kündigung desselben. Es konnte eine Ersatzlösung gefunden werden, die eine erneute Ausschreibung vermeiden konnte. Ein bisheriger Freiberufler im Planungsbüro, der den ganzen Vorgang und die Pläne kennt, konnte engagiert werden. Somit ist auch ein Bauleiter vor Ort. Das Rechtsamt hat den Vorgang geprüft und dem zugestimmt. Es geht also nahtlos weiter. Im Mai sollte mit dem Innenausbau begonnen werden können (eine Bitumenschicht und der Dachstuhl werden bis dahin vorhanden sein). Stadtrat Machulik zeigt eine Planungszeichnung vom Gebäude, Herr Baron fragt, ob das im Vordergrund das Kunstwerk sei, von dem im letzten August gesprochen wurde? Das verneint Herr Machulik, denn es handelt sich um einen Kletter“felsen“. Später zeigt er ein Foto des Wasserspiels, das den Zuschlag als ‚Kunst am Bau‘ erhalten hat.
7. Präsentation: Auswertung der Zahlen aus dem Bereich Hilfen zur Erziehung & Vorstellung von Präventionsangeboten der Hilfen zur Erziehung
Bericht: Jugendamt
Herr Sablotny führt ins Thema ein und weist darauf hin, dass das Thema zweigleisig zu betrachten sei, einmal unter dem Aspekt von Zahlen und zweitens mit präventiven Angeboten.
Herr Hain zeigt in einer Präsentation, wie sich die Zahlen in den Stadtteilen bei den HzE-Leistungen (Hilfe zur Erziehung) verändert haben. Die Zahlen steigen weiterhin, die Berliner Entwicklung läuft in etwa parallel. hierbei werden Fallzahlen und Bevölkerungszahlen als Faktoren zurate gezogen. In Spandau ist z. B. der „Zielgruppenzuwachs“ von Null bis 21 Jahre seit 8 Jahren um 24 % gestiegen. Ebenso spielt die Armutsbelastung eine statistische Rolle – hierbei liegt Spandau etwa 12 % über dem Berliner Durchschnitt (nur noch von Neukölln und Mitte überholt). Den größten Anstieg der Armutsbelastung finden wir in der Region Heerstraße Nord. Dann berichtet er über die stationäre und die ambulante Hilfedichte, stationär lag Spandau seit 2011 über dem Berliner Durchschnitt, ambulant oft darunter. Die ambulante Hilfe konnte seit 2016 schrittweise ausgebaut werden. Unter anderem durch Projekte aus dem Flexibudget.
Zum Beispiel folgende:
- Temporäre Lerngruppen – zur Behebung von Defiziten im Bereich Lernen, die Hilfe findet in der Schule statt, eng mit dem Unterricht verknüpft, im Durchschnitt sind das 2 Schulstunden pro Woche, die Schule stellt die Lehrkraft, die Jugendhilfe den Sozialpädagogen, die Sozialpädagogin, es wird gemeinsames, intensives Lernen angestrebt, um rechtzeitig zu intervenierenAuf Nachfrage wir das Procedere erläutert: Temp. Lerngruppen sind an 3. bis 6. Klassen, 3 an 7. Klassen, der Bedarf sei sehr groß, derzeit sind es 83 Plätze (Kosten rund 600tausend €, die Schulen wünschen sich das Projekt, es fällt ihnen aber schwer, eine Lehrkraft dafür einzusetzen!)
- Das Beste Wohnen für mein Kind– zur Rückführung aus der stationären Unterbringung für Eltern von Kindern, die „zurück“ sollen – es ist die einzige HzE für Eltern, teilweise ziemlich anstrengend für diese, aber oft erfolgreich – zum Ende steht die Entscheidung, ob eine Einrichtung weiterhin das Beste ist oder die Rückkehr in die Familie
- Kinder stärken im Kiez– zur Stärkung sozialräumlicher Strukturen (derzeit in Spandau-Mitte, Wilhelmstadt, Brunsbütteler Damm und Falkenhagener Feld): Anleitung und Ermutigung von 5.-6.-Kläßlern, sich den Sozialraum zu erschließen, in Gruppen unterwegs zu sein
- Schüler-Organisations-Training (SchOT)– Unterstützung für Familien mit Kindern im Grundschulalter, Eltern mit eigenen Schulhemmnissen und neg. Schulerfahrungen, z. B. Alltagsorganisation wie früh aufstehen, Frühstücksbrote vorbereiten, Schulsachen herauslegen, also elterliche Aufgaben begreifbar machen – stärkt Selbstwirksamkeit und Kompetenzen, wenn Kinder gut vorbereitet in die Schule gehen!
- Mobile aufsuchende Familienarbeit– niedrigschwellig ins Gespräch kommen, zum Beispiel durch Spielangebote
- Spandauer Familienbegleitung vom Ev. Johannesstift– Elternbegleitung, Beseitigung und Überwindung von Hemmschwellen
- Elternaktivierende Beratung– vorbereitend: Schulung von und mit Mitarbeitenden des Jugendamtes und der Freien Träger zur Erweiterung der Beratungskompetenzen, Impulse stärken – bisher durch das JA sozialräumliche Erweiterung elternaktivierender Elemente
Es werden Nachfragen von Herrn Berndt, Frau Stänicke und Frau Lunemann beantwortet. Frau Queisser fragt, ob auch HzE für Kitakinder vorhanden oder geplant sei und eine Zusammenarbeit mit den Kita-Koordinatoren bestünde. Herr Hain verneint dies, weist aber darauf hin, dass, wenn Erzieherinnen oder Erziehern etwas auffiele, die Regionalen Sozialen Dienste oder der Kinderschutzbund informiert werden würde. Dafür gäbe es aber keinen festen Leitfaden. Kitasozialarbeit sei etwas anderes als HzE mit seinem festgelegten Verfahren. Hier wirken eher niedrigschwellige Angebote.
8. Verschiedenes
Stadtrat Machulik zeigt das Foto, wie unter Top 6 angemerkt
Herr Sablotny weist darauf hin, dass das Familienbüro lt. Gesetzesvorlage durch den Titel: Familienservicebüro ersetzt worden ist. Die Suche nach Räumlichkeiten dafür geht weiter. Bisher wird das ehemalige Kaffee in der Klosterstraße genutzt, Ende Juni läuft der bisherige Mietvertrag über ca. 300 m² aus. Es gibt etlihe Hürden bei der Anmietung von Räumlichkeiten. Aktuell werden Räume im Brunsbütteler Damm – im Jobcentergebäude, wo bisher die Jobassistenz zu finden war – angesehen. Gespräche mit dem Vermieter seit Januar im Gang.
Herr Schulz fragt nach Vorbereitungen zur U-18-Wahl in diesem Jahr. Das wird über die Kinder- und Jugendbeauftragte geregelt, in Präsenz wäre das sehr schön, aber Frau Janzen wird es im April vorstellen können.
Herr Berndt fragt, wie mit Kindern in Einrichtungen umgegangen werden soll, wenn ein „schwieriges“ Elternhaus vermutet wird. Herr Sablotny erklärt, es gibt mobile Lern- und Unterstützungsteams in der Vertragskommission Jugend zu Forderungen der Träger zur Verbesserung der stationären Unterbringung. Land Berlin und Träger stehen in Verhandlungen zum Rahmen des schulischen Lernens zu Hause versus Kinderschutz. Die Frage nach Schnelltests in Einrichtungen beantwortet Herr Sablotny mit dem Hinweis darauf, dass es ja noch keine zugelassenen Schnelltests gibt und ihm keine Unterstützungsmaßnahmen bekannt seien. Frau Queisser fragt, ob die Fachkräfte vor den Kinder getestet werden? Sablotny: Der Senat hat allen Kitas Schnelltests angeboten, diese wurden in der Verteilstelle im Klubhaus ausgegeben. Ob sie schon bei allen angekommen sidn, weiß er nicht, die Träger von Kitas müssten bestätigen, dass sie über Fachpersonal verfügen.
Sophie Schäfer, Partnerschaft für Demokratie, berichtet zur Demokratiekonferenz
Zum ersten Mal eine Mischung von Präsenz (unter Hygieneregeln) und Onlineveranstaltungen – insgesamt 190 Einzelstunden und 37 künstlerische Referenten. Inzwischen gibt es ein stabiles Kooperationsnetz mit dem stadtgeschichtlichen Museum. Jedoch, Vernetzung braucht Präsenz, es ist schwieriger, Online Vernetzung entstehen zu lassen. Vorteil der Online-Veranstaltungen sind allerdings: Anfahrtswege entfallen, kurze Sequenzen eher möglich.
Insgesamt ist sie froh über die Ergebnisse und schon in der Planung für dieses Jahr (September) – da es sehr ansprechende Beiträge vom Poetic Recording gibt (im letzten Jahr Graphic Recording), zeigt sie uns einen Beitrag!