16.01 – 17.31 Uhr
4. Mitteilungen des Bezirksamtes
Herr Hanke, der als Vertretung für den zuständigen Stadtrat Herrn Machulik da ist, weist auf einen Fachtag ‹Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit› am 7. November 2018 von 12.30 bis 19 Uhr im Klubhaus Westerwaldstraße hin, Thema: «Gemeinsam gegen Ausgrenzung – Zukunftsperspektiven und Handlungsoptionen im Bezirk»
Informationen folgen unter www.kiga-berlin.org
Außerdem: Die Kitagutscheinstelle ist vom 20.09. bis zum 05.10.2018 aufgrund abzuarbeitender Aufgaben geschlossen.
5. Personalsituation Jugendamt
Im Regionalen Sozialen Dienst (RSD) sind weiterhin nur 20 % der möglichen Stellen besetzt. Auf die Nachfrage, ob das eine statische Berechnung sei, berichtet Herr Slabotny, der Leiter des Jugendamtes, dass es sich dabei um eine Fluktuation des Personals handelt – monatlich würden Vorstellungsgespräche und Einstellungen stattfinden aber ebenso gingen jeden Monat Personen wieder, die eine besser bezahlte oder andere Stelle gefunden hätten. Eine weitere Nachfrage, ob das nicht nachteilig für eine auf Vertrauen basierende Arbeit wäre, erklärt er, dass die spätere Arbeit von Freien Trägern in höchst möglicher Personalstabilität ausgeführt würde aber manchmal ein Wechsel nicht vermieden werden kann.
6. Vorstellung der Erziehungs- und Familienberatung im Bezirk
Die beiden Ausführenden (Jugendamt und Ev. Johannesstift) stellen in einer gemeinsamen Power-Point-Präsentation ihren Wirkungskreis, die Aufgaben, den Wert und die Auswirkungen vor. Ein kurzer Blick in die Geschichte: in Hamburg gab es bereits 1903 erste Bestrebungen einer solchen Arbeit, in Berlin ab 1906 über eine medizinische Kooperation. Damals wurde politisch entschieden, dass alle Städte mit über 100tausend Jugendlichen ein Jugendamt haben müssen. In den 1980iger Jahren dann wurde ein Konzept zur Weiterentwicklung und Zukunftssicherung der Erziehungs- und Familienberatung erarbeitet, daraus entstand ein Modell, das im Jahr 2000 von allen Beteiligten beratschlagt und ab 2001 in einer dreijährigen Modellphase in Berlin durchgeführt wurde. Da dieses Modell so hervorragend lief, wurde 2006 eine Rahmenvereinbarung für die Bezirke entschieden – jeder Bezirk sollte eine kommunale und eine Beratungsstelle in freier Trägerschaft einsetzen. (siehe)
Dabei muss der Personalbedarf immer der aktuellen Situation der «wachsenden Stadt» angepasst werden, das führt dazu, dass derzeit in Berlin 40 Stellen unbesetzt sind.
Standort der Erziehungs- und Familienberatungsstelle des Jugendamtes ist seit April 2018 im Charossa-Quartier, vom Ev. Johannesstift sind die Standorte Kirchhofstraße 30 und Goebelstraße 135.
Die Aufgabenbereiche sind immer ein Gemeinschaftsprodukt interdisziplinärer Teams, so arbeiten Verhaltenstherapeuten, systemische Therapeuten, Kinder- und Jugendtherapeuten mit Gestalttherapeuten und Sozialarbeitern zusammen. Die Beratung erfolgt grundsätzlich freiwillig, aber: seit 2009 können Familiengerichte bei Trennungen/Scheidungen die Beratung anordnen, die dann in einem Zwangskontext statt finden. Inzwischen betrifft das 50 % der Fälle. In der Beratung gilt das Interesse den Kindern und auch dem Ziel, die Eltern zu unterstützen – «Getrennt Gemeinsam Erziehen»!!!
Die Beratung findet inzwischen in vielen verschiedenen Sprachen statt, neben türkisch auch in arabisch, persisch, kurdisch, aserbaidschanisch, französisch, englisch und serbisch und soll auch Familien mit Fluchterfahrung dienen. Kontakte zu Flüchtlingseinrichtungen bestehen.
Ausserdem gibt es eine Onlineberatung ausschliesslich für Jugendliche, diese ist anonym, beginnt über einen Anmeldebogen, kann dann als Chat oder Mailaustausch statt finden und sollte die Beratungsinteressenten dann an die geeigneten Stellen weiterleiten. Zum Beispiel hier:
Ab Mitte Oktober 2018 ist eine Offene Sprechstunde von beiden Einrichtungen – wahrscheinlich am Standort im Charossa-Quartier geplant – jeden Donnerstag von 16 bis 18 Uhr!
7. 0855/XX Antrag der FDP «Wir sorgen für kommunale Kinder- und Jugendbeteiligung! – Schaffung verbindlicher Beteiligungsstrukturen für junge Menschen bei Vorhaben der Stadt- und Grünplanung!» zur Mitberatung HPR
So lang der Titel so lang auch der Inhalt – eine Diskussion ergibt sich, in der darauf hingewiesen wird, dass ein ähnlich lautender Antrag bereits mit Zustimmung und einem Zwischenbericht im Bezirksamt bearbeitet wird. Da im Moment niemand die Anträge vergleichen kann, wird nach einer Diskussion einstimmig entschieden, diesen Antrag noch einmal zu vertagen, da sich zum jetzigen Zeitpunkt darüber nicht abstimmen lässt.
8. Verschiedenes
Der Ausschussvorsitzende begrüsst unter den Gästen abschliessend die neue Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Frau Fischer!