Außensitzung zum Bestand und zur Entwicklung des «Kulturraum Zitadelle» vor Ort.

Stadtrat Hanke nutzt die Gunst des Treffpunktes, um am Kartenmodell ausführlich Auskunft über alle Attraktionen, Häuser und Schwachpunkte der Zitadelle zu geben. Die Schwachstellen bestehen zum Beispiel aus sich senkenden Gebäudeteilen und der fehlenden Barrierefreiheit. Da der Besucherandrang von 25tausend jährlich vor 30 Jahren und heute 500tausend Menschen pro Jahr gestiegen ist (nicht zuletzt wegen der prächtigen Konzertangebote…), muss aber der Frage der Barrierefreiheit nachgegangen werden. Bezüglich der Wege gibt es folgende Modellvarianten (die wir sogleich auf dem Gelände besichtigen können):
- auslaufende Fläche ohne Kantensteine (wird vom Denkmalpfleger favorisiert, da sie der Ursprungsbepflasterung am nächsten kommt)
- Fläche mit Kantensteinen (wird vom Bezirksbehindertenbeauftragten favorisiert, da diese Steine auch für Menschen mit Sehbehinderungen erkennbar sind).
Aus den beiden Abteilungen muss es eine Einigung geben, sonst entscheidet das Bezirksamt. Die Kosten werden aus dem «SIWANA-Topf» (= Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt und Nachhaltigkeitsfonds) und «Spandau Inklusiv» bestritten. Es sollen schrittweise alle Wege (unten insgesamt 890 Meter, oben etwa 2 km) samt der Anschlüsse zu den Häusern umgestaltet werden.
Bei einer späteren Erfassung des Meinungsbildes im 2. Stock der Alten Kaserne sind 10 Personen für die Kantensteine, 3 für die Variante der auslaufenden Fläche.
Dann erfahren wir von den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie zur Eingangssituation der Zitadelle. Wir erhalten ein achtseitiges Papier in A3-Format, deren erste Seite ich hier als Scan anhänge. Dort erfahren wir von drei finalen Entwicklungsstufen :
Stufe 1, ab sofort: Aufwertung der Bestandssituation bei Großveranstaltungen durch Kleinarchitekturen als temporäre vorbereitende Maßnahmen für die Stufe 2, mittelfristige Entwicklung. Soll heißen: a) Rückgewinnung der Teil-Parkplatzfläche an der Kreuzung Am Juliusturm/Zitadellenweg, Ecke Kibek durch Auflösung Pachtvertrag zwischen Land Berlin und Pächter; b) Prüfung Auflösung Landschaftsschutzgebiet im Eingangsbereich Zitadelle/Glacis; c) Planung /Errichtung Orientierungssystem zur Besucherlenkung, Willkommens-Pavillon am Vorplatz, Anschluss Stromversorgung etc.; d) Beauftragung erweiternder Brandschutz- und Sicherheitskonzepte Zitadelle.
Stufe 2, ab 2025: Entspannung der Besuchersituation während Veranstaltungen auf dem Glacis durch auslagern wichtiger Kontrollelemente und Wartebereiche auf den Zitadellenweg. Optimierung der Konfliktsituationen von Besucherströmen und Normalverkehr auf der Straße Am Juliusturm. Soll heißen: a) Anpassung Orientierungssystem und Besucherlenkung; b) Flächenqualifizierung Zitadellenweg, Vorplatz am Julisuturm, Infopunkt «Kibek»; c) Wegeführung auf Parkplatzfläche herstellen; d) Planung/Errichtung Kassen- und Taschencontainer; e) Brandschutzkonzepte etc.
Stufe 3, ab 2040: Gewinnung von geografisch optimaler Fläche zur Herstellung einer allgemein nutzbaren multifunktionalen Freifläche, u. a. als großer Festplatz, Parkplätze sowie der Bau eines Besucherzentrums für Spandau. Der Wartebereich der Besucher bei Großveranstaltungen wird vollständig auf die Multifunktionale Freifläche ausgelagert. Soll heißen: a) Freigabe Finanzierung; b) Inkrafttreten der Vertragslösungen zwischen Land Berlin und Pächtern, Kaufvereinbarungen; c) Baufeldfreimachung, Planung und Freiflächengestaltung entsprechend der Art der Nutzung als Multifunktionale Freifläche (Sondergebiet), Errichtung Besucherzentrum als feste Baulichkeit; d) Anpassung Orientierungssystem und Besucherlenkung; e) Rückführung von Teilfläche auf dem Glacis in LSG; f) Neusortierung Zitadellenweg als Verkehrsfreie «Uferpromenade»